Velassaru wird Schildkröten-Krippe

124 Grüne Meeresschildkröten schlüpfen auf Resort-Insel

Velaa ist das maledivische Wort für „Schildkröte“ in der einheimischen Sprache Dhivehi. Nicht nur aufgrund des ähnlichen Namens setzt sich das Fünf-Sterne-Resort Velassaru für den Schutz der Meeresschildkröten ein. Besonders groß war die Freude, als sich eine Grüne Meeresschildkröte Velassaru zur Eiablage aussuchte. Ein sehr seltenes Ereignis für eine Resortinsel! Normalerweise wählen Muttertiere abgelegene Orte, wie eine der unbewohnten Malediveninseln. In den letzten beiden Monaten fieberte das Velassaru Team dem besonderen Moment entgegen: Nun schlüpften 124 Schildkrötenbabys!

 

Wettrennen zum Strand

Die Brutzeit von Meeresschildkröten dauert in der Regel 50 bis 70 Tage. In dieser Zeit schützte ein Netz das Nest auf Velassaru und machte auch die Gäste darauf aufmerksam, nicht aus Versehen auf die Eier zu treten. Nach 58 Tagen waren die kleinen Schildkröten geschlüpft. In diesen Momenten stellte das Velassaru Team sicher, dass sich alle aus Schale und Nest befreien konnten. Innerhalb von fünf Minuten fanden alle Babyschildkröten zum ersten Mal ihren Weg in den Indischen Ozean – in Scharen schienen sie fast über den breiten Sandstrand zu fliegen. An diesem Punkt war es wichtig, den frisch geschlüpften Schildkröten den Weg ins Meer so einfach wie möglich zu machen und Fischreiher von ihnen fernzuhalten. Auch Resortgäste waren anwesend und konnten das Spektakel beobachten – aus einiger Entfernung, um die Tiere nicht zu stören.

Velassaru soll für Schildkröten attraktiv bleiben

Strandabschnitte der Insel sollen auch weiterhin schattig und ruhig gehalten werden, um sie für Muttertiere und ihre Eiablage attraktiv zu machen. Dazu erklärt der inseleigene Meeresbiologe Santiago: „Der Vermehrungsprozess bei Meeresschildkröten ist hochkomplex. Es wird 30 bis 50 Jahre dauern, bevor sich diese Schildkrötenbabys wiederum fortpflanzen können. Auch dann nisten weibliche Schildkröten nur alle vier bis fünf Jahre.“ Die Schildkröten graben meist nachts eine Kuhle, in der sie um die 70 bis 120 Eier mit weicher, flexibler Schale ablegen und zum Schutz vor Austrocknung und Feinden mit Sand bedecken.

Hoffnung auf Rückkehr der Schildkröten-Mama

„Übrigens bestimmt die Temperatur des Sandes, ob sich aus den Eiern eher männliche oder weibliche Schildkröten entwickeln“, fügt Santiago hinzu. „Danach verlassen die Muttertiere ihr Nest und kümmern sich nicht weiter darum. Beim nächsten Nisten kehren viele Schildkröten zum selben Strand zurück. Wir hoffen also, dass auch dieses Muttertier in Zukunft wieder den Strand von Velassaru auswählt. Hier ist ihr Nachwuchs sicher!“

Text, Foto und Video: pm